Im Sommersemester 2009 haben 21 Studierende der Fakultät der Ostasienwissenschaften an dem Seminar „Die Makroregionen Chinas: Eine historische Landeskunde“ teilgenommen.
In dem Seminar haben wir das Konzept der chinesischen Makroregionen erkundet, das der Soziologe und Anthropologe G. William Skinner (1925-2008) entwickelt hat. Obwohl Skinners Raumaufteilung und seine Ableitungen nicht unumstritten blieben – im Seminar haben wir uns vor allem mit der Kritik von Carolin Cartier auseinandergesetzt – bilden sie den nach wie vor den Ausgangspunkt vieler wirtschaftshistorischer und –geographischer Betrachtungen.
Nach den theoretischen Überlegungen haben wir die Charakteristika der acht chinesischen Makroregionen nach Skinner erarbeitet. Porträts von sieben der acht Skinnerschen Makroregionen, dem „Norden“ (Shandong, Henan, Hebei bzw. Zhili); „Nordwesten“ (Shanxi und Shaanxi); „Unteren Yangzi“ (Jiangsu, Zhejiang, Anhui); „Mittleren Yangzi“ (Hubei, Hunan, Jiangxi); „Oberen Yangzi“ (Sichuan); der „Südostküste“ (Zhejiang, Fujian) und von „Lingnan“ (Guangdong und Guangxi) wurden in Kurzreferaten vorgetragen. „Yun-Gui“ (Yunnan und Guizhou) blieb zunächst unerschlossen.
Da Studien zu den Makroregionen als Ganzes selten sind, haben die TeilnehmerInnen sich auf Provinzdarstellungen, teilweise auch auf kleinere Gebiete innerhalb einer Provinz, konzentriert und versucht, die Provinzen als Teile der Makroregion zu definieren. Die Studierenden haben sozioökonomische und historische Daten zu den .Provinzen gesammelt und anhand von Monographien historische Entwicklungen in ihren Regionen nachverfolgt.
Als Ergebnis unserer Arbeit stellen wir hier eine Tabelle aller Skinnerschen Makroregionen vor. Dies soll als Einstieg für einen landeskundlichen Überblick zu den chinesischen Regionen des Kernlands, den sog. „achtzehn Provinzen“, dienen und ist außerdem als Basis für die weitere Beschäftigung mit der historischen Geographie Chinas gedacht. Des weiteren fügen wir eine Bibliographie historisch-geographischer und statistischer Werke bei, die zum größten Teil in der ostasienwissenschaftlichen und der geographischen Fachbibliothek sowie der Universitätsbibliothek der Ruhr-Universität Bochum und der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen vorhanden sind.
An der Excel-Tabelle haben mitgewirkt:
Joanna Adamczyk (Jiangxi), Robert Bagsik und André Warmers (Sichuan), Cirstin Busse und Marianne Roth (Henan), Piao Di und Nils Kloppe (Hebei), Chen Jingjing und Fabian Kubitza (Hunan), Weiwei Goddinger (Fujian), Nicole Gronemeyer und Ronja Neumann (Jiangsu), Scarlett Höppner und Annemarie Jansen (Shandong), Sandra Junge (Anhui), Katharina Kleemann (Guangdong), Yasmin Koppen (Shaanxi), Sarah Nagel (Hubei), Robert Paulick und Jan Savron (Zhejiang). Hilke Lüders hat die Daten zu Gansu, Shanxi, Yunnan, Guizhou und Guangxi erhoben, die Redaktion der Excel-Tabelle übernommen sowie die Karten zu den Provinzen zusammengestellt.