Bei den Bochumer Altjaponica, kurz BAJ, handelt es sich um eine Sammlung japanischer Drucke und Handschriften des 17. bis 19. Jahrhunderts, die sich im Besitz der Fakultät für Ostasienwissenschaften befindet. Dieser vormals nach der Verfasserin des ersten deutschsprachigen Katalogs Eva Kraft als „Kraft-Sammlung“ bezeichnete Bestand umfasst 320 Titel in 943 Bänden (darunter 32 Handschriften in 99 Bänden), wobei das älteste Werk aus dem Jahre 1622 stammt. Thematisch ist die Sammlung sehr vielseitig: Neben literarischen Klassikern wie dem Genji monogatari finden sich Kriegserzählungen (gunki monogatari), Gedichte und Märchen, Texte zum Theater (insbesondere nagauta), zur Geschichte und Religion, aber auch Mal- und Kochbücher, Anleitungen zur Blumensteckkunst, Enzyklopädien, Etiketteratgeber uvm. Besonders hervorzuheben ist eine kleine Sammlung des Ise monogatari, das in 13 verschiedenen Ausgaben vorliegt.
Die Altjaponica befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg im Besitz des damaligen Japaninstituts Berlin und wurden dem Ostasien-Institut der neugegründeten Ruhr-Universität im Jahr 1966 als Aufbauhilfe übergeben.
Im September 2020 sind die BAJ in das Global Consortium for Japanese Textual Scholarship des National Institute of Japanese Literature (Kokubungaku kenkyū shiryōkan 国文学研究資料館) aufgenommen worden, wo die Sammlung schon seit längerem in Form von Mikrofilmen einsehbar ist. Sie wird außerdem im „Union Catalogue of Early Japanese Books in Europe" geführt, der ebenfalls durch das NIJL gehostet wird: http://base1.nijl.ac.jp/~oushu/