Das deutsche Handelsunternehmen L. Kniffler & Co. wurde 1859 in Nagasaki gegründet. Es war das größte deutsche Japan-Handelshaus im 19. Jahrhundert und eines der ersten euroamerikanischen Handelshäuser, die sich nach der Aufgabe der Isolationspolitik in Japan niederließen. Die Geschäftskorrespondenz von L. Kniffler & Co. umfasst 156 Briefe in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch, die diverse Geschäftspartner in Asien und Europa im Zeitraum von 1859 bis 1876 an L. Kniffler & Co. sandten. Die Briefe wurden digitalisiert, vollständig transkribiert, mit erläuternden Annotationen versehen und auf Englisch übersetzt. Sie werden nach Stichwörtern wie z. B. Absender, Bezeichnungen von Waren, Firmennamen, Orten usw. durchsuchbar gemacht, um ein zielgerichtetes wissenschaftliches Arbeiten mit den Quellen zu ermöglichen.
Bei den Bochumer Altjaponica, kurz BAJ, handelt es sich um eine Sammlung japanischer Drucke und Handschriften des 17. bis 19. Jahrhunderts, die sich im Besitz der Fakultät für Ostasienwissenschaften befindet. Dieser vormals nach der Verfasserin des ersten deutschsprachigen Katalogs Eva Kraft als „Kraft-Sammlung“ bezeichnete Bestand umfasst 320 Titel in 943 Bänden (darunter 32 Handschriften in 99 Bänden), wobei das älteste Werk aus dem Jahre 1622 stammt.
In diesem auch als Sieboldiana-Sammlung bezeichneten Archiv wird ein umfangreiches Korpus von Materialien aus dem Japan der Edo- und der Meiji-Zeit aufbewahrt. Diese Dokumente stammen aus den Nachlässen des deutschen Japanforschers Philipp Franz v. Siebold (1796–1866) und seines Sohnes Alexander (1846–1911).